Ein Hallux valgus ist nicht immer schmerzhaft. Für viele Betroffene stellt er – zumindest anfangs – in erster Linie ein kosmetisches Problem dar, das sich spätestens im Sommer nicht mehr verbergen lässt. Verstärkt sich die Fehlstellung allerdings, nehmen Schäden am Grundgelenk der Großzehe und am Vorfuß weiter zu.
Schmerzen und Knorpelschäden
So kann ein Hallux valgus über kurz oder lang zu Schmerzen und irreparable Folgeschäden im gesamten Vorfuß führen. Zu den Schmerzen kommt es durch den hervortretenden Zehenballen, an dem der Schuh bei jedem Schritt drückt und reibt. Dadurch kann sich der Schleimbeutel (Bursa) im Großzehengrundgelenk, dessen Aufgabe es ist, Konchen und Sehnen vor Druck und Reibung zu schützen, anschwellen und sich schmerzhaft entzünden. Außerdem führt die Fehlstellung der Großzehe oft zu einer fortschreitenden Knorpelabnutzung (Arthrose) im Gelenk, was mit entsprechenden Schmerzen bei Bewegung verbunden ist. Entzündung, Schwellung und Knorpelschaden sorgen dafür, dass irgendwann jede Belastung des Fußes wie Gehen, Laufen und selbst einfache Zehenbewegungen, Beschwerden bereiten. Wie stark die Beschwerden ausfallen, ist allerdings nicht abhängig vom Ausmaß der Hallux Fehlstellung: So bleibt manchmal selbst ein ausgeprägter Ballen beschwerdefrei, während in anderen Fällen schon kleine Abweichungen der Zehenstellung zu starken Schmerzen führen.
Gangunsicherheit und Krallenzehen
Die Zehenfehlstellung hat jedoch noch weitreichendere Folgen. So verändert sich etwa das Gangbild. Insbesondere bei älteren Menschen führt dies mitunter zu einer erheblichen Unsicherheit beim Gehen und stellt einen Risikofaktor für Stürze dar[1]. Auch die anderen Zehen leiden. Denn die schief stehende Großzehe sorgt dafür, dass die kleinen Zehen zusammen gedrückt werden. Das kann zusätzlich zu Hammerzehen und Krallenzehen führen.
Bildquellen
- Der Hallux valgus und seine Folgen: pixabay / moniquayle